Das vis-à-vis der Museumsinsel gelegene Galeriehaus zeichnet sich durch seine Dialogfähigkeit mit der historischen Umgebung aus. Obgleich es als Stadtreparatur an die Nachbargebäude jeweils auf deren Höhe anschließt und den Grundriss des kriegszerstörten Vorgängerbaus einnimmt, entwickelt das Volumen des Hauses skulpturale Qualität. Auf Betonwerksteinkonsolen werden die Fassaden aus Abbruchziegeln ohne sichtbare Dehnungsfugen aufgemauert und schlämmverfugt. Großformatige Fensteröffnungen reflektieren die städtebaulichen Bezüge des Grundstücks. Während massiv verwandte, alterungsfähige Materialien die äußere Erscheinung prägen, wird das Innere durch Tageslicht und Proportion bestimmt. Tragende eingestellte Körper, die Nebennutzungen enthalten, organisieren 5,50 m hohe Räume. Die einfache Grundfigur des Grundrisses variiert in den vier Geschossen durch die Volumenausbildung des Baukörpers und die Fensteröffnungen. Seitenlicht fällt aus unterschiedlichen Richtungen in die Galerieräume, über Innenklappläden lässt sich das einfallende Tageslicht reduzieren. Das Galeriehaus bietet Platz für großzügige Räume, in denen Kunst gezeigt wird, in denen man aber auch wohnen oder arbeiten kann. Es ist ein Stadthaus für die Kunst, das zur kulturellen Mitte der Stadt in Beziehung gesetzt wird.